Aktuelles

Wandern durch die Zeit“ mit Walter Siegfried

Die letzte Veranstaltung vor der Sommerpause am 27. Juli 2025 musste fast umbenannt werden in „Wandern durch den Regen“. Der geplante Spaziergang mit Dr. Walter Siegfried konnte dennoch stattfinden dank des wunderbaren Erzähl- und Improvisationstalents des aus der Schweiz stammenden Aktionskünstlers, Kulturwissenschaftlers und Sängers. Der Weg sollte einmal durch den Literaturgarten führen, vom Magnolienbaum zur Hecke am Friedhof, zum Spielplatz und Bücherschrank. Das Publikum wanderte trocken im Waschhäusl sitzend im Konjunktiv mit. Walter Siegfried führte durch Garten und Zeit vom Mittelalter bis heute anhand der Frage, was eigentlich lesen heißt. In vergnüglichen Gedankengängen blätterte er durch Schriften des Hl. Augustinus bis hin zu Peter Handke, immer wieder wird aus Sprechen Singen. Die Klavier-Begleitung zu den Arien und Liedern von Monteverdi, Samuel Barber, Händel, Haydn, Brahms tönt aus einer Verstärkerbox, die auf dem Bauhelm montiert ist, den der Sänger trägt. Es scheint als ströme all die Musik, die klugen und heiteren Assoziationen direkt aus der Fontanelle des Künstlers zum Publikum hin. Und da Performancekunst eine demokratische Kunst ist und selbst der Himmel zu strahlen begann, wird beschlossen, den Weg nach draußen doch noch anzutreten. Am Magnolienbaum wachsen mitten im Sommer einige Blüten – auch sie vom Gesang hervorgelockt?


Ein musikalischer Nachmittag mit guter Laune, fröhlichen Gesichtern und steirischen Harmonikas

Am Sonntag, den 22.Juni 2025 spielten 7 junge bzw. junggebliebene Musikerinnen und Musiker mit ihrer Ziach auf! Volkstümliche Weisen, bekannt und weniger bekannt, zum Mitsingen und zum Zuhören. Ein 84-jähriger Baritonspieler, als Überraschungsgast, ließ es sich nicht nehmen, hin und wieder die einzelnen Spielerinnen und Spieler zu begleiten, so dass ein Nachmittag der besonderen Art entstand. Die Ehrenamtlichen des Waschhäuslvereins hatten wegen der angesagten Hitze mit deutlich weniger Besuchern gerechnet und dann alle Hände voll zu tun, Stühle und Sonnenschirme zu organisieren, um genügend angenehme Plätze zu bieten, aber auch die Gäste rasch zu bewirten. Die Ziach- und Akkordeonlehrerin Gitti Vockinger aus Traubing hatte mit ihren Schülerinnen und Schülern ein buntes Programm organisiert, das mit viel Applaus quittiert wurde. Ein schöner Nachmittag, der gezeigt hat, dass Musik ebenso wie das Waschhäusl selbst, Freude bereiten und Menschen verbinden kann.

Danke allen, die zu dieser Veranstaltung beigetragen haben: die Musikanten, die Servicekräfte, die Kuchenbäckerinnen und die Gäste!


Baustaub

Lesung von Sela Miller am 13. Juni 2025 im Literaturgarten beim Waschhäusl

Einer lauer Abend, Gäste in viel größerer Zahl als erwartet, manche haben es sich im Gras gemütlich gemacht. Alle lauschen der Erzählerin, die davon berichtet, dass ein altes Bauernhaus in Oberbayern, gefühlt ausgerechnet sie und ihren Liebsten als neue Besitzer erwählt hat und welch Leidenschaft, Entbehrung, Entdeckung, Freude und (nicht nur) bauliche Kenntniserweiterung damit einherging. Staub ist nicht gleich Staub. Und so nimmt Sela Miller ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf ihre ganz persönliche Reise der Renovierung ihres Hauses, aber auch der Renovierung ihrer festgefahrenen inneren Überzeugungen und Ansichten zum Leben allgemein. Ihre feine, prosaische Schreibweise regt dazu an, sich mit dem auseinanderzusetzen, was wirklich wichtig ist.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung hatte die Autorin, selbst neues Vorstandsmitglied im Verein Literaturcafe Waschhäusl, über dessen Entstehung und Bedeutsamkeit berichtet und damit einen Übergang zu ihrem Buch geschaffen. Sanft, leise und gekonnt…….


Vorzeigeprojekt fürs Ehrenamt

Schwelgen in Erinnerungen aus zehn Jahren Literaturcafé Waschhäusl (v.l.): Wirtschaftsförderin Annette von Nordeck, Bürgermeister Rainer Schnitzler, Kultureferent Albert Luppart mit den Vorstandsmitgliedern Lilli Gansneder, Vorsitzender Peter Bürner, Dorata Dudkowiak, Gründungsvorsitzende Angela Stimmer, Sela Miller und Miriam Dühnforth. © Dagmar Rutt

Pöcking – Mit Festreden, kulinarischen Köstlichkeiten und einer Podiumsdiskussion zum Thema Ehrenamt feierten die Mitglieder des Vereins am Freitagabend zehn Jahre Literaturcafé Waschhäusl Pöcking. Viele geladene Gäste waren ins Beccult gekommen, darunter auch die beiden ehemaligen Vorstände Angela Stimmer und Clemens Heucke, die seinerzeit maßgeblich am Gelingen des Projektes beteiligt gewesen waren. Für anspruchsvolle Musikunterhaltung mit literarischem Bezug sorgten Ricardo Volkert und Jost Hecker. Annette von Nordeck, Leiterin der Wirtschaftsförderung der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Tourismus gwt, moderierte das Programm.

„Schon seit zehn Jahren können Sie nun in gemütlicher Atmosphäre Ihren Kaffee und Kuchen im Waschhäusl oder auf der Terrasse genießen“, bilanzierte von Nordeck und gab den Gästen anhand von Bildern und historischen Daten einen Rückblick auf Hürden, die es mit gemeinsamer Kraftanstrengung zu überwinden galt. Der Verein Waschhäusl wurde 2013 mit dem Ziel gegründet, einen Begegnungsraum inmitten von Pöcking zu erschaffen und das Kulturleben zu fördern. 2015 wurde das Literaturcafé eingeweiht.

Als treibende Kraft der ersten Stunde war Angela Stimmer zur Feier aus der Toskana angereist, ihrem gegenwärtigen Lebensmittelpunkt, und überreichte dem ersten Vorsitzenden, Peter Bürner, zwei symbolische Geschenke: eine Flasche Olivenöl aus eigener Herstellung und eine Collage aus erinnerungswürdigen Bildern.

Rund 800 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden und professionelle Architektenleistung habe es gebraucht, um das Waschhäusl, in dem die Haushälterin des Pfarrers dereinst die Wäsche gewaschen hatte, aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken, erinnerte Bürner. Sein Dank galt an diesem Abend insbesondere den Bürgermeistern Pöckings für ihre Unterstützung und allen Lieferanten, die zum Erfolg des Cafés maßgeblich beitrügen und die auch während des Festaktes das Catering übernommen hatten. „100 000 Euro kamen als Investition von der Gemeinde, und es passt alles immer noch“, lobte Bürgermeister Rainer Schnitzler.

Derzeit halten insgesamt nur noch 42 Personen mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit den Betrieb im Waschhäusl aufrecht, sodass die Öffnungszeiten aktuell von vier auf zwei Tage reduziert werden mussten (freitags und sonntags von 13 bis 17 Uhr). Als Zeichen der Anerkennung überreichte Bürner den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern ein süßes Geschenk aus dem Pöckinger Schokolädchen.

Mit den Erträgen des Cafés erwirtschafte man das Geld für die Veranstaltungen, erklärte Bürner. Kulturreferent und Zweiter Bürgermeiter Albert Luppart warb daher um Spenden für die Finanzierung zukünftiger Kulturevents.

Gegen eine Krise des Ehrenamtes äußerte sich Anja Holzgreve von der Fachstelle Ehrenamt und Engagement während der Podiumsdiskussion: Seit 15 Jahren gleichbleibend engagierten sich 40 Prozent der Menschen im Landkreis für den guten Zweck. Das sei mehr als im Bundesdurchschnitt. Jedoch wollten sich junge Menschen nicht mehr langfristig binden, so Holzgreve. Zeitlich begrenzte Möglichkeiten für ein ehrenamtliches Engagement zu schaffen, formulierte sie als Herausforderung für die Vereine.


Mitgliederversammlung und neuer Vorstand

Am 28.3.25 fand unsere Mitgliederversammlung im Literaturcafé Waschhäusl statt. 

Es gab einen Rückblick auf das Jahr 2024: die Finanzen sind stabil. Die Mitgliederzahl beträgt aktuell 153 Personen. Der Cafébetrieb verlief reibungslos und erfolgreich. Es konnten neue Personen für den Servicebereich gewonnen werden. Es fanden sieben kulturelle Veranstaltungen statt, darunter zwei Konzerte im Garten des Literaturcafés. 

Die tragenden Säulen des Vereins sind die ehrenamtlichen Servicekräfte und Kuchenbäckerinnen, die den Cafébetrieb ermöglichen. Es wird weiterhin nach Mitwirkenden gesucht, um die Öffnungszeiten zu erweitern. 

Nachdem der bisherige Vorstand durch die Mitglieder entlastet wurde, weil auch Ruth Moll-Wiesler und Thomas Schwegler als Kassenprüfer keine Beanstandungen zu verzeichnen gehabt hatten, standen die turnusgemäßen Neuwahlen an.  

Es freut mich sehr, dass wir für die nächsten zwei Jahre erneut ein tolles Vorstandsteam zusammenstellen konnten. 

Zum Ergebnis der Wahlen: Die bisherige Schatzmeisterin Carola Krone und die bisherige Schriftführerin Bettina Krone beendeten ihre Tätigkeiten im Vorstand. Sie wurden mit herzlichem Dank für ihren sehr zuverlässigen und treuen Einsatz für den Verein verabschiedet.

Die bisherige Cafébetrieb-Verantwortliche Liliana Gansneder, die 2. Vorsitzende Dorota Dudkowiak sowie der bisherige 1. Vorsitzende Peter Bürner behalten ihre Positionen bei. Neu im Vorstand sind Ute Erhard als Schriftführerin, Sela Miller als Veranstaltungs-Verantwortliche und Miriam Dühnfort als Schatzmeisterin. (im Bild von links nach rechts) 
Ruth Moll-Wiesler und Thomas Schwegler wurden ebenfalls für zwei weitere Jahre als Kassenprüfer von der Mitgliederversammlung bestätigt. 

Mit Volldampf steuert der Verein nun auf seine Feier zum 10-jährigen Jubiläum am 11.4.2025 zu. 


Handarbeiten im Literaturcafe Waschhäusl

Seit 2022 treffen sich im Herbst und Winter einmal monatlich interessante Frauen zum Handarbeiten im Literaturcafe-Waschhäusl. Männer sind gerne willkommen, doch bisher hat noch kein Mann den Weg zu uns gefunden.

Verschiedenste Pullover, Schals, Filzhausschuhe, Socken in allen Farben, Kindersachen, Stulpen, Topflappen, Spültücher werden für den Eigenbedarf oder zum Verschenken hergestellt.

Zu Beginn des Abends bestaunen wir angefangene Werke, tauschen Adressen von Wollgeschäften und Wollmärkten aus, bringen Ideen ein, besprechen Anleitungen, tauschen wertvolle Strick- und Häkeltipps aus und unterstützen uns gegenseitig.

Nach dem handwerklichen Austausch hat das Erzählen von aktuellen Ereignissen genauso seinen Platz wie das Vorlesen von Gedichten, besinnlichen Texten oder Geschichten, die Frauen mitbringen.

Ein besonderer Abend war der Besuch von Frau Dr. Meyer-Kramer, die uns ihre Geschichten

„Urgroßmutter und Schal-Stricken“ und „Philosophie des Strickens“, vorlas. Ein weiterer Höhepunkt war der Reisebericht „Kraft und Stille“ in der Wüste Tunesiens. Eine Geologin zeigte und erklärte uns anhand von Folien wie Temperaturen seit der Aufzeichnung weltweit steigen, wie sich die Temperaturen in München seit 1960 verändern und welche Auswirkungen der Temperaturanstieg beispielsweise auf die Bergregion in Garmisch-Partenkirchen hat. Die Geschichte über die Schwarzerle aus dem Buch „Mit 80 Bäumen um die Welt“ erzählte uns, dass Venedig auf den Pfählen der Schwarzerle erbaut ist.

Gemeinsames Handarbeiten verbindet und wir bereichern uns gegenseitig mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen.

Auf vielfachen Wunsch finden weitere Handarbeits-Treffen im Frühjahr und Sommer statt. Siehe Homepage und Aushang am Literaturcafe-Waschhäusl.

Wer gerne zu unserem Kreis dazu kommen möchte ist herzlich willkommen.

Nishanka Gisela Fuchshuber


Open-Air-Saisonabschluss im Literaturgarten

Am Samstag, den 16. September 23, hat das Literaturcafé Waschhäusl e.V. seine für dieses Jahr letzte Konzertveranstaltung im wunderschönen Gartenambiente bei strahlendem Sonnenschein durchgeführt.

Die Münchner Sängerin Josepha Hanner und ihr Duopartner Alex Zinke brachten Lieder von Eva Cassidy, einer US Sängerin mit einer begnadeten Stimme, so getreu auf die Bühne, als wären sie original.

Die zahlreichen Besucher*innen ließen sich von den sehr sinnlichen bis melancholischen anmutenden Interpretationen bekannter Songwriter*innen in ihre eigene Gedankenwelt verführen.

Die hinter dem Kirchturm verschwindende Sonne trug zu einer besonderen Stimmung bei.

Ein sehr gelungener Abschluss des Sommerprogramms. Die nächsten Veranstaltungen, bis zum Ende des Jahres, bis auf die Teilnahme am „Lebendigen Adventskalender“ werden in house angeboten. Das Café freut sich jeden Freitag und Sonntag von 13.00h-17.00h bei allerbestem Café und Kuchen auf Ihren Besuch.


Am Samstag, 22.07.23 trafen sich Mitglieder und Teile des Vorstands, um das Waschhäusl äußerlich aufzuhübschen. Zusätzlich zur Fassade erhielt das Dachgesims einen neuen Anstrich. Überzeugen Sie sich selbst von der Perle in der Mitte Pöckings, freitags und sonntags von 13.00h-17.00h im Rahmen des Cafébetriebs.


Am 01.07. pünktlich um 17.00h konnte endlich der vom letzten Jahr verschobene Auftritt stattfinden.

Im vollbesetzten Literaturgarten bei idealen Temperaturen war es ein wahrlicher Genuss, Lieder der 80er Jahre zu hören. Besonders Mutige trauten sich sogar das Tanzbein mitzuschwingen.

Manche der Gäste erinnerten sich daran, dass die Moorbuam bereits bei ihrer Hochzeit aufgespielt hatten. Welche ein fröhliches Wiedersehen! So ließen sich die Moorbuam dazu überreden nicht nur eine Zugabe zu spielen. Bis in den Abend hinein genossen die Gäste die schöne Atmosphäre in und um das Literaturcafé.